Was für ein Finale: Mit zwei grandiosen Abschlusspartien beendete unsere wA in den vergangenen Tagen die Saison 2022/23 mit dem maximalen Ertrag. Das Team von Trainer Jens Molkow ist nun Hamburg-Liga-Meister und hat im letzten Saisonspiel ausgerechnet den Titelfavoriten AMTV mit einem 22:22 in die Schranken gewiesen.
Die Partie in Rahlstedt war allerdings Schritt zwei einer Woche der maximalen Herausforderungen. Zunächst wartete am Donnerstag das Derby-Rückspiel in der Sporthalle Egenbüttel gegen HTS/BW96. Im Hinspiel hatten die Rellinger Deerns ihre erste und höchste Saisonniederlage (20:24) kassiert. Entsprechend gespannt war die Lage für unsere Tabellenführerinnen vor mehr als 200 Zuschauern in der proppevollen Heimhalle.
Was die Molkow-Mädels dann auf die Platte brachten, war atemberaubend. Nach einer intensiven Abtastphase spielten sie sich in Hälfte eins in einen wahren Rausch. 19:12 führte unser Team zur Pause, die Stimmung war grandios. Doch nach dem Seitenwechsel folgte der Kompletteinbruch. Fünf Minuten vor dem Abpfiff stand es plötzlich 28:28. Als unser Team dann auch noch einen Siebenmeter verwarf, drohte das sportliche Debakel. Doch genau in diesem Moment raufte sich das Team unter dem Jubel von mindestens 130 Rellinger Fans zusammen. Die Abwehr stand, war aufmerksam – und vorne setzten unsere Deerns die entscheidenden Stiche. 32:29 lautete der Endstand. Der Rest war Jubel und Vorfreude auf DAS Endspiel nur zwei Tage später beim ATMV.
„Der Gewinner ist Meister!“, lautete die Parole, die die Trainer Jens, Natalia, Georg und Lara den Spielerinnen mit auf den Weg gaben. Stimmte natürlich nur bedingt. Da bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zählt, hatten unsere Mädels aufgrund des 29:20-Hinspielerfolgs und zwei Zählern Vorsprung in der Tabelle eigentlich ein tolles Polster. Doch das sollte keinesfalls bei den Mädels ankommen, weil beim AMTV schon ganz andere Teams mit zehn und mehr Treffern Differenz unter die Räder gekommen waren.
Die Kernfrage lautete: Kann unser Team – wieder begleitet von einer lautstarken und treuen Fanschar – nach der kraftraubenden Derbynummer noch einmal so performen? Als es nach knapp vier Minuten 4:0 für den AMTV stand, überkam manchen Beobachter mit RTV-Zugehörigkeit eine ungute Vorahnung. Doch Jonas Treffer zum 4:1 veränderte alles. Er war der sogenannte „Dosenöffner“. Plötzlich war der Tabellenführer da: präsent, aufmerksam, energisch und vor allem einheitlich. Nach dem 4:4 von Zoe bebte die Halle und die Rahlstedter Gastgeber wirkten, als hätten unsere Mädels ihren Traum vom Endspurt-Kantersieg wie eine Seifenblase platzen lassen. Dazu trug vor allem auch Torhüterin Sophie bei, die die ersten drei Siebenmeter des AMTV allesamt parierte.
In der Folgezeit entwickelte sich ein spannender Fight auf Augenhöhe beider Teams. Zur Pause stand es 11:11, später holten unsere RTV-Spielerinnen noch einen 15:18-Rückstand auf. Passend, dass ausgerechnet Jona es war, die 38 Sekunden vorm Ende das letzte Tor des Tages und dieser Saison zum 22:22-Endstand machte. Damit steht das finale Tabellenbild fest: Der RTV ist mit 11 Siegen, 1 Remis und 2 Niederlagen alleiniger Tabellenführer mit einem Punkt Vorsprung vor Ahrensburg. Das realisierten dann auch die Mädels auf der Platte.
Was dann kam, war ausgelassener Jubel. Tanzende Spielerinnen auf der AMTV-Platte, RTV-Gesänge, Mannschaftsfotos und Tränen den Glücks nach einer insgesamt fantastischen Hamburg-Ligasaison sorgten für einen bestmöglichen Abschluss der Spielzeit. Trainer Jens bedankte sich bei allen Beteiligten und fasste zusammen: „Ich bin unheimlich stolz auf alle Spielerinnen und Unterstützenden, die diesen Meistertitel gemeinsam erreicht haben!“
Dem ist nichts hinzuzufügen. Es war ein turbulentes und erfolgreiches Jahr mit einem würdigen Titelträger in Hamburgs höchster Spielklasse. Glückwunsch, Mädels!
Tore gegen Halstenbek: Joelin 7, Zoe 6, Kaja und Paula je 5, Linda, Jona, Maxime je 3.
Tore beim AMTV: Fiona 8, Linda, Jona, Joelin je 3, Zoe 2, Kaja, Maxime, Paula je 1.
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