Der Countdown für unsere B-Mädels läuft. Am 25. Oktober startet für das Team von Trainer Jörn Giesecke die zweite Hamburg-Liga-Saison, und der Auftakt ist gleich ein richtiger Brocken. Unsere Rellinger Deerns haben es nämlich auswärts mit dem letztjährigen Meister dieser Liga, dem Barmstedter MTV, zu tun.
Was das für die sportliche Einordnung bedeutet, lässt sich ehrlicherweise noch gar nicht vorhersagen. „Die Corona-Zeit der vergangenen Monate hat bei vielen Vereinen und Teams einiges durcheinandergewirbelt“, weiß Coach Giesecke, „vor allem wissen die meisten Teams nicht genau, wo und wie sie vorbereitet und einzuordnen sind.“
Das gilt auch für seine Mädels, die mit Johanna Jentzsch (Buxtehude) und Janne Magarin (SG Hamburg Nord) zwei Abgänge zu klassenhöher spielenden Clubs zu verzeichnen hatten. In der bisherigen Vorbereitung verzeichnete die wB diverse Hochs und Tiefs. In der „Vor-Vorbereitung“ vor den Sommerferien zeichnete sich das Team durch enormen Fitness-Ehrgeiz aus. Die meisten Spielerinnen trackten hunderte Lauf- und Radkilometer, um die Basis für die anstehende Serie herzustellen. Nach der Sommerpause stellte das Trainerteam, das mit Lara Biermann und Finn Böttcher komplettiert ist, dann allerdings erhebliche Unterschiede im Gesamtzustand fest: körperlich, technisch und leider auch trainingsbeteiligungsmäßig.
„Wir haben viele Einzelgespräche geführt und jeder Spielerin die Möglichkeit angeboten, sich weiterzuentwickeln, aufzuholen und sich zu empfehlen“, erklärt Trainer Giesecke. Tatsächlich erhielten sämtliche Spielerinnen des 15-Mädel-Kaders sehr viele Spielzeiten in den Tests, um persönliche Empfehlungen abgeben zu können.
Vor den Herbstferien stand dabei dann auch ein Trainingslager in der heimischen Sporthalle Egenbüttel an. Neben Fitness- und Spielform-Einheiten wurden die zwei Tage auch genutzt, um die aus der C-Jugend aufgestiegenen Neuzugänge zu integrieren. Sämtliche Spielerinnen mussten beim Teamabend unter Corona-Hygieneregeln ein Einstandslied via Karaoke singen – Trainerteam inklusive. Spaß und Vorfreude auf die Spielzeit waren so garantiert.
Und zwei Testspiele standen ebenfalls an: Gegen den Liga- und Lokalrivalen Ellerbek gab es einen deutlichen Sieg, gegen die männliche C-Jugend eine akzeptable Niederlage. Und in der Folgewoche stand dann noch ein Test beim Klassenkonkurrenten ETV an, bei dem sich die wB nicht nur eine herbe Niederlage einfing, sondern auch sehr deutliche Worte ihres Trainers anhören musste. „Das hatte mit Handball und Teamsport nicht viel zu tun. Nahezu jede unserer Spielerinnen hat gemacht, was sie wollte. In dieser Form werden wir nicht in die Saison gehen können“, bilanzierte Giesecke treffend.
In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob die Worte gefruchtet haben und die Mädels bereit sind, ihre vorhandenen Potenziale und Tugenden zum Wohle des Teams in die Waagschale zu werfen. „Wir haben sehr viel Luft nach oben, die gilt es nun zu nutzen“, sagt der Trainer. Seine Botschaft ist eh eindeutig. Da sich der Kader für Leistungshandball ausgesprochen hat, wird es keine „Freibriefe“ für Spielzeiten geben. Wer wenig trainiert, wird in den Pflichtspielen wenige bis gar keine Spielpraxis sammeln können. Wer schwache Leistungen zeigt, muss ebenfalls mit kurzen Zeiten auf der Platte rechnen und sich im Training für mehr Einsatzzeiten empfehlen.
Trotz der wechselhaften Eindrücke überwiegen derzeit die positiven Vorzeichen vor Saisonbeginn. Mit Sophie Prüßner haben die Rellinger B-Deerns eine neue Torhüterin mit großem Ehrgeiz, mit den jüngeren Neuzugängen frischen Wind und Konkurrenzkampf im Kader. „Wir werden jetzt auf viel Fleiß, Lust auf Handball und die Nutzung unserer Stärken setzen – und dann schauen wir mal, was wir bis Weihnachten zustande kriegen“, sagt Jörn Giesecke. Sein Team will loslegen. Und stabilere Einheiten abliefern als in den jüngsten Wochen.
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