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1. Damen: Kurioser Pokal-Sieg gegen den Eimsbütteler TV 1
Ja, Pokalspiele sind immer etwas Besonderes, aber so etwas wie gestern Abend hat die Sporthalle Egenbüttel vermutlich noch nie erlebt. Fest steht: Wer nicht da war, hat was verpasst!Bereits im Vorfeld folgte die erste Überraschung. Unser Trainerteam hatte eine kurze Mannschaftsbesprechung eingeräumt, um zu verkünden, dass sich Katja, die uns vor der Saison verlassen hatte, am vergangenen Wochenende den Trainern gegenüber bereiterklärt hat, uns im Tor zu unterstützen, bis Neele wieder fit ist. Somit wurde der Pass im Schnellverfahren beantragt und sie konnte gleich das Pokalspiel mit uns bestreiten (DANKE!). Erneut fehlten heute Annika (Berlin), Neele (verletzt), Elena (OP) und auch Zoé (krank).
Zwar konnte die Mixmannschaft(?) des ETV den ersten Treffer der Partie erzielen, doch wir drehten das Spiel schnell. In der 11. Minute fiel das 6:3 für uns. Bis zur 25. Minute konnten wir den ETV stets auf Abstand halten, bevor der Trainer die Konsequenzen zog und die Deckung umstellte. Die 5:1 Abwehr sorgte für Unsicherheiten bei uns, sodass wir zur Pause nur mit einem Tor in Führung lagen.
Nach dem Pausenpfiff erzielte Marina das 12:10, doch der ETV blieb dran und konnte in der 37. Minute zum 13:13 ausgleichen. Dies schien uns wachgerüttelt zu haben, sodass wir durch eine bombensichere Abwehr und Katja dahinter einige Bälle gewinnen konnten. Bis zur 40. Minute kassierten wir keinen Gegentreffer, konnten jedoch selbst vier Tore erzielen (17:13). Beim Stand von 19:14 (43. Minute) haderten unsere Trainer mit dem Schiedsrichter und kassierten die gelbe Karte. Der ETV nahm die Auszeit. Für uns kam diese gerade recht, da nun unsere zuletzt schwachen letzten 15 Minuten anbrachen. Nach dem Time-Out bahnte sich hier Ähnliches wie in den letzten Ligaspielen an. Wir verloren den Ball, da der ETV inzwischen auf eine ziemlich offensive Deckung umgestellt hatte. Zeit also, auch unsere grüne Karte zu legen.
Nach dem Time-Out wurde es kurios. Wir fingen uns das 22:17 (52. Minute), Manni kritisierte eine Schiedsrichter-Entscheidung und bekam eine Zeitstrafe, für die Celine vom Feld ging. Nach dem 22:18 (53. Minute) wurden wir unruhig. Wir waren einen Schritt zu langsam in der Abwehr, sodass Marina eine fragwürdige 2 Minuten-Strafe bekam. Der ETV konnte die doppelte Überzahl nicht nutzen und wir kamen in Ballbesitz. Im Angriff gab es dann eine kleine Rangelei zwischen Kupi und ihrer Gegnerin. Kupi bekam die Zeitstrafe, ihre Gegenspielerin nicht. Der ETV kam erneut in Ballbesitz und konnte das 22:19 erzielen (immernoch 53. Minute). Leider konnte Manni seine Emotionen nicht zügeln, sodass er die rote Karte sah und eine weitere Feldspielerin runter musste. Verblieben auf dem Feld waren nun noch Cathi, Vanessa und Katja im Tor. Cathi und Vanessa kämpften im Angriff um jeden Fall und dem ETV gelang es nicht, diesen abzufangen. Irgendwann musste aber dann doch ein Not-Torwurf her, der den Weg leider nicht ins Gehäuse fand. Die logische Konsequenz? Ein weiteres Gegentor (54. Minute, 22:20). Endlich durfte wieder eine Feldspielerin ergänzen, sodass immerhin drei Angreiferinnen unsererseits auf der Platte standen. Im Angriff verloren wir dann leider den Ball und der ETV ging den Gegenstoß. Der Pass kam zu weit, Katja verließ den Torkreis, fing den Ball ab und wurde dann von einer Gegnerin berührt. Rot für Katja und wir wieder nur zu zweit auf dem Feld.
Inzwischen wusste niemand mehr, wer nun grad noch spielberechtigt war. Das Spiel wurde unterbrochen und einer der Schiedsrichter war der Meinung, dass nur noch eine Spielerin und eine Torhüterin bei uns auf dem Feld stehen durften. Nach lautstarken Protesten konnte hier aufgeklärt werden, dass wir zwei Feldspieler und Isi als Torwart auf’s Feld schicken durften. Nach Katjas „Foul“ gab es einen 7m für Eimsbüttel. Dieser konnte zum 22:21 verwandelt werden. Unsere mutigen zwei Feldspieler Cathi und Vanessa, bekamen nun endlich Gesellschaft von Marina. Nun passierte das Unfassbare… Cathi nahm sich ein Herz und konnte in dreifacher Unterzahl ein Tor erzielen. Die Halle tobte und niemanden hielt es mehr auf seinem Platz. Zwar kassierten wir noch ein Gegentor (56. Minute (23:22), doch dann durfte auch Kupi wieder auf die Platte und konnte in doppelter Unterzahl ein weiteres Tor erzielen. Wir glaubten wieder an den Sieg und machten die Abwehr dicht. Isi konnte einen Wurf parieren und dann kam der 7m-Pfiff, der unsere Herzen nochmal höher schlagen ließ. Beim Stand von 24:22, drei Minuten vor Schluss, trat die gegnerische Nr. 6 gegen Isi an und Isi konnte den Ball halten. Nun galt es also nur noch, die Führung über die Zeit zu retten. Als wir dann wieder vollzählig waren, konnten wir noch zwei Tore erzielen, dem ETV gelang keine gute Aktion mehr.
Was für ein Spiel, was für ein Comeback von Katja und was für ein geiler Sieg. Unglaublich. Über fast vier Minuten kämpfen wir mit nur zwei Feldspielerinnen gegen sechs gegnerische Feldspielerinnen und gerieten trotzdem nie in Rückstand.
Cathis Tor in dreifacher Unterzahl wirkte wie ein echter Befreiungsschlag, der die ganze Mannschaft nochmal zusätzlich pushte.
Was war das für eine Mannschaftsleistung und was für eine Moral haben wir da bitte bewiesen?
Danke an unsere Fans für die großartige Unterstützung. Auch wenn es zwischendurch eng wurde, wurdet ihr nicht enttäuscht und durftet das wohl kurioseste Handballspiel des RTV bewundern.Ein ganz großes Lob an dieser Stelle auch an Isi, die uns in der Schlussphase mehrfach den Allerwertesten rettete und an Dani, die am Kampfgericht den Überblick behielt. Gar nicht so einfach!
Isi, Katja (Tor); Lennox (7), Kupi (6/3), Cathi, Marina, Vanessa (je 4), Jenny (1), Celine, Franzi, Lara, Natalia
Weiter geht es nun am Sonntag um 16:30 Uhr gegen den ETV 2 (Hohe Weide). Wir sind gespannt, wen wir dort dann auf der Platte wiedersehen und hoffen, dass es nicht wieder so nervenaufreibend wird.
